Ansprechpartner: Holger Jürgenlohmann
juergenlohmann@leo-statz-berufskolleg.de
Ansprechpartnerin: Jehan Abushihab
abushihab@leo-statz-berufskolleg.de
1. Internationale Förderklassen (IFK)
Die IFK richten sich gezielt an minderjährige Jugendliche mit Fluchterfahrung, die zum ersten Mal eine deutschsprachige Schule besuchen oder eine Schule der Sekundarstufe I nur kurz besucht haben und deshalb noch nicht über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen, um erfolgreich am Unterricht einer Regelklasse teilzunehmen. Der Unterricht erfolgt in Vollzeitform mit ca. 34 Unterrichtsstunden pro Woche, von denen anfänglich ein hoher Anteil auf das Erlernen von Grundkenntnissen der deutschen Sprache verwendet wird. Mit zunehmendem Sprachstand steigt der Anteil an beruflicher und fachsprachlicher Orientierung. Die Schülerinnen und Schüler werden in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Mathematik, Politik und Englisch sowie in stärker berufsbezogenen Fächern wie Grundlagen der Informationswirtschaft und Personalbezogene Prozesse unterrichtet. Außerdem durchlaufen die Jugendlichen mehrwöchige betriebliche Blockpraktika, wenn sie sprachlich dazu in der Lage sind. So gewinnen sie wertvolle und spannende Einblicke in den beruflichen Alltag hierzulande.
Nach dem erfolgreichen Besuch der IFK mit mindestens ausreichenden Leistungen und einem erreichten Sprachniveau von A2/B1 wird der Erste Schulabschluss (HS9) vergeben. Der Bildungsgang kann einmal wiederholt werden, wenn dieses Sprachniveau innerhalb eines Jahres noch nicht erreicht ist. Gemeinsam mit dem IFK-Team aus Lehrkräften und Mitgliedern der Schulsozialarbeit wird nach dem erfolgreichen Abschluss überlegt, ob es mit dem erreichten Sprachstand möglich und sinnvoll ist, weiterführende Bildungsgänge des Berufskollegs zu besuchen oder eine Duale Berufsausbildung zu beginnen.
Die IFK sind offen für Jugendliche, die
- erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben und die deutsche Sprache mindestens auf dem Sprachniveau A2 erlernen wollen,
- schulpflichtig sind,
- den Ersten Schulabschluss (HS9) erwerben möchten.
Die Anmeldung zum Schulbesuch erfolgt über die Kommunalstelle für Integration und Bildung der Stadt Düsseldorf oder direkt über die Schule.
2. Fit für mehr (FFM)
Die FFM ist geeignet für den unterjährigen Schuleintritt geflüchteter junger Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Sie bildet die Vorklasse für Jugendliche, die zum Zeitpunkt des Schuleintrittes noch minderjährig sind und die mit Beginn des neuen Schuljahres in die IFK wechseln möchten. Außerdem kann sie von zugewanderten Schülerinnen und Schülern zwischen 18 und 25 Jahren bis zum Ende des laufenden Schuljahres besucht werden, wenn der Schuleintritt im ersten Quartal des Schuljahres erfolgt. Bei einem späteren Eintritt ist ein Schulbesuch bis zum Ende des darauffolgenden Schuljahres möglich, wenn sich vorher keine andere Anschlussperspektive ergibt. Ziel des Schulbesuches ist der Erwerb von Grundkenntnissen der deutschen Sprache. Die Erlangung eines Schulabschlusses ist im Rahmen dieser Maßnahme nicht möglich.
Die FFM sind offen für Jugendliche, die
- erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben und die deutsche Sprache erlernen wollen,
- zwischen 16 und 25 Jahre alt sind,
- im laufenden Schuljahr einen Schulplatz benötigen.
Die Anmeldung zum Schulbesuch erfolgt über die Kommunalstelle für Integration und Bildung der Stadt Düsseldorf oder direkt über die Schule.
3. Chance 18+
Im Bereich Chance 18+ unterrichten wir junge Menschen mit Fluchterfahrung im Alter zwischen 18 und 30 Jahren in Kooperation mit dem Maßnahmeträger RENATEC in einer einjährigen Bildungsmaßnahme der Bundesagentur für Arbeit mit dem Ziel, die deutsche Sprache auf dem Sprachniveau A2/B1 zu erlernen und den Ersten Schulabschluss (HS9) zu erlangen. Ein festes Lehrkräfteteam begleitet die Schülerinnen und Schüler an zwei Berufsschultagen pro Woche in den allgemeinbildenden Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Politik sowie in den berufsbezogenen Fächern Informationswirtschaft und Personalbezogene Prozesse. An den übrigen Tagen erhalten die Teilnehmenden bei RENATEC weitere intensive Unterstützung zum Erreichen des Schulabschlusses sowie bei der Suche nach einer beruflichen oder anderweitigen Zukunftsperspektive. An beiden Lernorten ist eine intensive sozialpädagogische Einzel- und Gruppenbetreuung sichergestellt.
Diese Klassen sind offen für Menschen, die
- eine Aufenthaltsgestattung oder Duldung nach §60a AufenthG besitzen,
- nicht mehr schulpflichtig im Alter von 18 bis 30 Jahren sind,
- über Kenntnisse der lateinischen Schrift, Basiskenntnisse der deutschen Sprache sowie mathematische Kenntnisse im Bereich der Grundrechenarten verfügen.
Die Anmeldung zum Schulbesuch erfolgt ausschließlich über den Maßnahmeträger RENATEC (https://www.renatec.de/18-25-start-in-die-zukunft/).
Alle Schülerinnen und Schüler der Internationalen Klassen haben die Möglichkeit am Zertifikatskurs Deutsches Sprachdiplom teilzunehmen und nach erfolgreicher Prüfung Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens zertifiziert zu bekommen.